Kurzer Rückblick und Marokko                                  23.11.2014

Fähre Genua - Tanger
Fähre Genua - Tanger

 

 

 

Von Griechenland mit der Fähre über Italien nach Marokko.

Endlich war es wieder soweit. Wir sind unterwegs in Richtung Afrika.

Ein Jahr kein „stay in contact“ heißt nicht dass es nichts zu sagen gibt. Aber erst das Unterwegssein gibt die Worte frei, die zusammengefügt das Erlebte beschreiben.
Da war zuerst das Jahr in Griechenland. Ein Jahr voller Erfahrungen, die von Tomaten pflanzen, Wein schneiden, Traktoren reparieren und vielen anderen Tätigkeiten gefüllt war. Aber auch je länger wir standen, umso mehr kam der Wunsch wieder unterwegs zu sein. So waren die letzten drei Monate geprägt von Fahrzeug reparieren und all die Schäden die die letzte Reise dem Auto abverlangt hat, zu beseitigen.

 

Mitte Oktober war es dann soweit... wir sind wieder auf der Straße und genießen das Fahren und das Neue. Mit der Fähre von Patras nach Ancona und von Genua nach Marokko.

Erg Chebbi Dünen
Erg Chebbi Dünen

 

 

 

Hier sind wir nun seit gut drei Wochen unterwegs und stehen gerade in der Wüste Erg Chebbi. Zeit ein wenig zurück zu blicken.

Seit gut 2 ½ Jahren sind wir nun unterwegs. Unsere am Beginn geplanten zwei Jahre haben wir schon überzogen und noch ist kein Ende in Sicht. Im Gegenteil. Da wir heuer im August jetzt auch unser Haus verkauft haben, steht die Richtung auf Vorwärts und nicht zurück. Jetzt sind wir wirklich in unserem Fahrzeug daheim und wir wissen dass es kein zurück mehr gibt und das alles was kommt, etwas Neues sein wird.

 

Routeplanung der nächsten Tage
Routeplanung der nächsten Tage

Mittlerweile ist das Neue für uns der Alltag geworden und wir empfinden das als tägliche Bereicherung. Jetzt sind wir wirklich ein wenig unterwegs wie Nomaden auf der Reise. Alles was zu tun ist dreht sich um uns, unser Fahrzeug, Formalitäten der jeweiligen Länder, der Überlegung wie und wohin wir gehen wollen und das Verarbeiten und Aufarbeiten der Erfahrungen die wir machen.

Wenn wir so etwas wie ein Résumé machen würden... fühlen wir uns ein wenig privilegiert das alles tun zu können. Natürlich haben wir dazu was getan, natürlich ist nicht immer alles einfach, natürlich haben wir auch einen Alltag der wie überall und bei jedem ist. Aber wir spüren auch, dass unsere Persönlichkeit durch das Reisen und die damit verbundenen Herausforderungen geprägt wird. Wir gerade nichts mehr müssen, ob das etwas unbedingt sehen oder auf alle Fälle tun ist. Wir die Zeit die wir haben mit dem füllen wollen, was uns gut tut und merken, wenn wir wieder in alte Muster zurückfallen, die wir lange gelebt haben.

 

Privilegiert auch natürlich was die Möglichkeit angeht finanziell sich das alles leisten zu können. Aber auch hier haben wir gelernt Unnützes von Notwendigen zu unterscheiden. Wir haben was wir brauchen und ein wenig mehr und das ist für die meisten Menschen fremder Länder noch sehr viel. Wir sind froh der ganzen uns "Einrede-Kultur" zu widersprechen und unser Kaufverhalten auf „Notwendiges“ zu beschränken. Auch hier ist unser „Lebensexperiment“ aufgegangen und wir wissen das auch zu schätzen und freuen uns dann über unseren „Sieg“ der Vernunft. Wir haben zwar weniger, dafür erleben wir sehr viel. Die Basis unserer finanziellen Möglichkeit war das Unternehmen GRASBÖCK TRAINING das wir nach 27 Jahren jetzt mit 31. Oktober geschlossen haben. Vielen Dank an alle die mir in den letzten Jahren ihr Vertrauen entgegengebracht haben, sich eingelassen haben, mit mir ein Stück des Weges gegangen sind.

Willi und Eva Grasböck
Willi und Eva Grasböck

Was jedoch nach so langer Zeit im Vordergrund unseres Erlebens steht sind wir beide. Gerade wenn wir andere „Kurzzeitreisende“ treffen, die auch das Leben umstellen wollen um für längere Zeit unterwegs zu sein, hören wir oft, dass sie es sich nicht vorstellen können solange auf so kleinem Raum zusammen zu leben oder dass einer der Partner generell so lange von „zu Hause“ nicht weg sein will. Hier sind Eva und ich die absoluten „Gleichschwinger“. Und nicht nur aus diesem Grund haben wir am 28. August 2014 bei unserem letzten Heimataufenthalt geheiratet und zwar wie wir es gewohnt sind - ganz allein.

 

 

Fazit 2014
Wenig gereist, Haus verkauft, Firma geschlossen und geheiratet.

Jetzt aber zu hier:
Marokko ist Leben, Buntheit, Vielfalt...und darum ein paar Bilder der letzten Tage.