Stay in contact 2018_1

Gedanken aus Medellin

Wir haben den nördlichsten Punkt in Südamerika erreicht. Je näher wir Cartagena gekommen sind, umso langsamer wurden wir. Das hat damit zu tun, daß wir die letzten Monate viel gefahren sind und auch damit, daß wir vor einer Entscheidung stehen, wie es mit unserer Reise weitergeht. Zurückdenkend an die vielen Jahre vor unserer Reise war es meist leicht Entscheidungen zu treffen, da die Möglichkeiten eher eingeschränkt waren. Je weniger Möglichkeiten umso leichter die Entscheidung. Aber jetzt…Genau genommen haben wir vier Möglichkeiten, die um eine für uns im Moment stimmigste ringen.

 

  1. Wir verschiffen unser Fahrzeug nach Panama oder Mexico und fahren Zentral-und Nordamerika 
  2. Wir verschiffen nach Europa, machen eine Reisepause und schauen wie es uns in Österreich gefällt 
  3. Wir bleiben noch in Südamerika und fahren langsam Richtung Süden um noch nicht besuchte Schönheiten zu sehen
  4. Wir verkaufen unser Auto in Südamerika und starten ein neues Lebensprojekt mit neuen Ideen

 

Ich erspare euch nun alle Argumente für jede der Möglichkeiten im für und wieder aufzuzählen. Es sind so viele und es hat alles seine Berechtigung und Wahrheit. 

 

So haben wir die letzten Wochen damit verbracht zu schauen wie es uns mit jeder der Möglichkeiten geht. Die Liste mit Vor- und Nachteilen ergänzt, Gespräche mit Reisenden geführt, alles zugelassen was irgendwie Richtung einer Klarheit führt. Wir haben alles als reizvoll und lebenswert empfunden, spannend und interessant.  

 

So haben wir im Moment 75% der Möglichkeiten ausgeschieden. Wir werden nicht nach Panama oder Mexiko verschiffen und wir werden nicht wieder Richtung Süden fahren, nur um weiter unterwegs zu sein und wir werden unser Fahrzeug im Moment noch nicht verschiffen bzw. verkaufen. Diese Möglichkeiten sind für uns recht klar entschieden, auch wenn da einige Menschen sind, die wir in südlicheren Ländern nochmals treffen wollen und es viele Plätze gibt die uns interessieren.

Mittel- und  Nordamerika haben wir im Moment nicht als Herzensangelegenheit festgemacht - es zieht uns einfach nicht in Richtung Norden weiter. Gründe dafür finden wir viele, von der mühsamen Verschiffung Cartagena Panama, bis hin zu Nordamerika mit unserem Auto zu bereisen ist nicht sinnvoll und notwendig, da gibt es bessere Alternativen. Mexiko täte uns reizen, aber auch wieder nicht so, daß wir das Auto dorthin verschiffen wollen. 

 

Wir werden unser Fahrzeug im Norden Perus lassen und wieder über den Sommer und Herbst nach Österreich kommen. Nachdem uns Kolumbien so gut gefällt und Ecuador wir nur durchgefahren sind, wollen wir diese beiden Länder nochmals besuchen. Das ist für uns am stimmigsten und da ist auch eine Vorfreude bei diesen Gedanken. So haben wir für heuer in Österreich einige Pläne. Zuerst wollen wir eine Bleibe finden um unser letztjähriges Vorhaben, die Garage aufzulösen, verwirklichen zu können. Kaufen und besitzen wollen wir im Moment unseres Lebens nichts mehr, darum suchen wir etwas Kleines auf ca. drei Jahre zu mieten. Wir sind sehr neugierig, was hier auf uns neues zukommt. Wir planen auch ein wenig zu arbeiten. Nach den vielen Jahren weg vom Beruflichen, haben wir vor das eine oder andere Seminar durchzuführen. Interessenten die mit uns etwas organisieren wollen, gibt es. Auch darauf freuen wir uns auch schon sehr. So ändern wir gerade wieder unser Leben, was wir als sehr spannend und bereichernd empfinden. Es hält uns wachsam und lebendig nicht zu wissen ob und wie etwas werden wird oder nicht. Da schöpfen wir vertrauensvoll aus dem Nichts und damit aus dem Vollen.

 

Unsere Fotos sind diesmal ausschließlich aus Medellin und zwar aus dem District 13. Einem Stadtteil der über Jahrzehnte nur durch Drogen und Kriminalität berühmt und berüchtigt war. Durch Initiative von Kommune und jungen Menschen die etwas ändern wollten entstand ein neuer Stadtteil der mittlerweile ein Vorzeigefall für positive Veränderung ist. Geholfen dabei hat, dass man jungen kriminellen Jugendlichen statt Waffen Spraydosen in die Hand gegeben hat und ihnen die Möglichkeit bot sich positiv auszudrücken. Es entstanden wunderschöne Wandgraffitis.

 

Wir freuen uns auf viele Begegnungen die wir uns für dieses Jahr vorgenommen haben und verbleiben mit 

 

Stay in contact.

 

Willi und Eva

 

12. März 2018